Wohnungslosigkeit

Viele Menschen, die unsere Einrichtungen aufsuchen, haben ein „normales“ und bürgerliches Leben geführt. Oft wird danach gefragt, wie es zum Wohnraumverlust kam? Die Gründe dafür sind sehr vielfältig.

Die „klassische Wohnungslosenbiografie“ gibt es nicht. Wohnungslosigkeit kann im Prinzip jede*n treffen. Die Gründe für den Verlust der Wohnung treten nicht isoliert auf. In der Regel treffen mehrere Faktoren zusammen, z. B.: Verlust der Arbeitsstelle, Wegfall familiärer und sozialer Beziehungen, Überschuldung, persönliche Schicksalsschläge, chronische körperliche oder psychische Erkrankungen, Suchtprobleme oder Haftstrafen, das Fehlen von sozialen Sicherungsnetzen. Oftmals wird die Integration durch fehlende schulische oder berufliche Qualifikationen und/oder einen Migrationshintergrund erschwert.

Hohe Barrieren bei Institutionen, Ämtern und Behörden, z.B. Online-Termine, umständliche Sprache, stellen für viele Betroffene eine so große Herausforderung dar, dass sie ihre sozialen Grundrechte nicht in Anspruch nehmen (können).

Die sozial- und gesundheitspolitischen Reformen der vergangenen Jahre berücksichtigen oft lebensnotwendige Bedarfe wohnungsloser Menschen nicht, z. B. die Gewährleistung von Krankenhausbehandlungen nicht versicherter Personen.

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Im Landkreis Sigmaringen unterstützen wir mit unseren Angeboten durchschnittlich ca. 300 Menschen pro Jahr.

Damit wohnungslose Menschen Teilhabechancen erhalten, braucht es neben gesellschaftlicher Toleranz menschliche Zuwendung, Zeit und fachlich qualifizierte Hilfe. Das Aufbauen neuer Lebensperspektiven schafft oft Hoffnung und neuer Tatkraft.

Aktueller Bericht der Liga-Stichtagserhebung 2023:

Weitere Informationen unter:

www.bag-wohnungslosenhilfe.de und www.liga-bw.de